Weitere Opfer starker Krone und der Finanzkrise in Tschechien
15.10.2008
Seit 169 Jahren wurden in der kleinen tschechischen Stadt Susice im Böhmerwald Zündhölzer der Marke Solo produziert. Nun kommt das Ende. Der Hersteller Solo Susice wird zum Ende des Jahres die Produktion einstellen und nach Asien verlagern.
55 von den insgesamt 83 Mitarbeitern werden dadurch Ihren Job verlieren. Steigende Produktionskosten, starker Währungskurs der tschechischen Krone und langfristiger Rückgang der Nachrage in Europa sowie auf weiteren Weltmärkten haben laut der Geschäftsführung die Produktion unrentabel gemacht. Die Marke Solo sowie bestehende Handelsaktivitäten sollen erhalten bleiben. Die Produktion wird höchstwahrscheinlich nach Indien verlagert, wo die traditionellen Zündhölzer mit tschechischer Technologie weiter hergestellt werden.
In Schwierigkeiten ist auch der größte tschechische Porzellanhersteller Karlovarsky Porcelan, Eigentümer der weltberühmten Porzellanmarke Thun geraten. Am Dienstag wurde das Unternehmen vom Stadgericht in Prag für insolvent erklärt und es wurde ein Insolvenzverwalter bestellt. Laut der Geschäftsführung ist das Unternehmen jedoch nicht ganz verloren. Es gebe genügend Aufträge, die Insolvenz könne durch Restrukturierung überstanden werden und ein totales Ende der Porzellanproduktion solle dies nicht bedeuten.
Genauso düster ist die Lage bei den Glasherstellern Sklo Bohemia Svetla nad Sazavou und Sklarny Bohemia Podebrady. Beide Unternehmen haben bereits ihre Absicht veröffentlicht, insgesamt 1555 Mitarbeiter zu entlassen. Grund dafür sind hohe Schulden beim Energieversorger CEZ. Die Produktion in beiden Fabriken sollte auf etwa die Hälfte des heutigen Umfangs gedrosselt werden.