Steuer- und Sozialreform in Tschechien
4.4.2007
Ab dem 1.Januar 2008 wird in Tschechien eine Steuer- und Sozialreform erwartet. Die tschechische Regierung bereitet eine umfassende Steuerreform vor und hat sich vorgenommen, den tschechischen Staat schlanker zu machen.
Weitere Änderungen werden auch bei der Kranken- und Sozialversicherung erwartet. Die Basis der Reform befindet sich im Steuerbereich. Die Hauptthemen sind einheitliche Einkommensteuer natürlicher Personen in der Höhe von 15%, Erhöhung des gesenkten Mehrwertsteuersatzes von 5% auf 9%, Senkung der Körperschaftsteuer von 24% auf 22% und die Einführung der Ökosteuer. Im Weiteren sollen maximale Limite für die Sozial- und Krankenversicherungsbeiträge eingeführt werden. Es soll die automatische Anpassung der Sozialhilfeerhöhung an die Inflationsrate gestoppt werden (außer den Renten). Das Rentenalter soll auf 65 Jahre und die Dauer der Pflichtversicherung von 25 auf 35 Jahre erhöht werden. Außerdem sollte die Lohnsteigung im öffentlichen Sektor verlangsamt werden und die Zahl der Staatsangestellten um 41.000 reduziert.
Den oben genannten Maßnahmen sollen in der zweiten Etappe der Reform weitere Reformschritte folgen. Zu den wichtigsten gehört die Senkung der Körperschaftsteuer auf 19%, die Gesundheitsreform, Rentenreform und die Einführung der Maßnahmen für die Unterstützung der Familie.
Die Reform sollte in den folgenden drei Jahren öffentliche Defizite auf das Niveau der Maastricht-Kriterien reduzieren und das Staatsdefizit unter 100 Mrd. Kronen (3,6 Mrd. Euro) drücken.
Falls der Reformentwurf durch das Parlament verabschiedet und vom Staatspräsidenten unterzeichnet wird, werden die Änderungen ab dem 1.Januar 2008 gültig sein.