Seit EU-Beitritt wächst Tschechiens Außenhandel
18.6.2019
Seit Mai 2004 ist Tschechien Mitglied der Europäischen Union, in diesen letzten 15 Jahren hat sich die Wirtschaft und der Außenhandel des Landes verändert. Der EU-Beitritt der Tschechischen Republik hat sich auf diese Entwicklung positiv ausgewirkt.
Seit dem Beitritt hat das Land, bis auf die Krisenjahre 2007, 2008 und 2010, immer einen Außenhandelsüberschuss erzielt. Schon ein Jahr nach Beginn der EU-Mitgliedschaft (2005) erzielte Tschechien einen Überschuss von 200 Mio. € (5,2 Mrd. CZK). 13 Jahre Später, im vergangenen Jahr 2018, liegt der Überschuss über 20-mal so hoch bei 4,75 Mrd. € (123,5 Mrd. CZK).
Der wichtigste Handelspartner Tschechiens ist schon seit vielen Jahren der direkte Nachbar Deutschland. Während Tschechien 2018 ein Viertel des gesamten Imports aus Deutschland bezogen hat, wurden gleichzeitig ein Drittel des gesamten Exports nach Deutschland exportiert. Allein im Jahr 2018 betrug der Außenhandelsüberschuss mit Deutschland 8,17 Mrd. € (212 Mrd. CZK). Experten rechnen damit, dass Deutschland langfristig der wichtigste Handelspartner bleiben wird, vor der Slowakei, die auf Platz 2 steht.
Während Tschechien die meisten Waren nach Deutschland exportiert, werden die meisten Importe mittlerweile aus China bezogen. Nichtsdestotrotz findet der Großteil des tschechischen Außenhandels innerhalb der EU statt. Insgesamt werden 84% der Exporte in EU-Mitgliedsstaaten exportiert, gleichzeitig werden 67% der Importe von EU-Ländern bezogen. Die wichtigste Exportware Tschechiens sind Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile, gefolgt von Elektronikgütern und Maschinen.
Doch nicht nur der Außenhandel Tschechiens, sondern auch die Gesamtwirtschaft floriert. Der jährliche „Bloomberg Misery Index“, der die „am wenigsten schlechten“ Wirtschaften der Welt aufstellt, sieht dieses Jahr Tschechien auf Platz 6. Davor konnten sich Länder wie die Schweiz, Japan oder Singapur platzieren. Die Länder, die bei diesem Index am schlechtesten abgeschnitten haben, sind Griechenland, Argentinien und Venezuela. Zur Bemessung des Index werden die Inflation und die Arbeitslosenquote der jeweiligen Staaten betrachtet. Da Tschechiens Inflationsrate relativ gering ist und gleichzeitig Vollbeschäftigung herrscht, kommt diese sehr gute Platzierung zustande.
Quelle: Tschechisches Statistikamt
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