Die Wohnungspreise in Prag steigen weiter an
10.9.2018
Die Wohnungspreise in Prag steigen weiter an, besonders für junge Leute stellt das ein großes Problem dar. Egal ob Miet- oder Eigentumswohnungen, der Wohnraum innerhalb der tschechischen Hauptstadt ist für die meisten Menschen deutlich zu teuer. Während die jüngere Generation im Schnitt 50% ihres Einkommens für Wohnen ausgibt, liegt der Anteil bei den Älteren immerhin noch bei bis zu 40%.
90% der Prager sehen die Suche nach Wohnraum bzw. die hohen Kosten für Wohnraum als ihr größtes Problem. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts STEM/MARK hervor. In den letzten 12 Monaten sind die Kaufpreise um 15% angestiegen, für eine Eigentumswohnung in Prag zahlt man mittlerweile 100.000 CZK (ca. 4.000 €) pro Quadratmeter. Die Mietpreise klettern allmählich auf 300 CZK (ca. 12 €) pro Quadratmeter. Es herrscht ein starker Mangel an bezahlbarem Wohnraum, günstigere kleinere Wohnungen sind eine Seltenheit auf dem Immobilienmarkt. Auf eine dieser „bezahlbaren“ Wohnungen kommen mehr als 10 Interessenten. Dieser Angebotsmangel und die gleichzeitig riesige Nachfrage führen zu einem weiteren Anstieg der Preise.
Im Gegensatz zu Deutschland ist Tschechien kein Mieterland, die meisten Menschen wohnen in einer Eigentumsimmobilie. Das liegt zum Großteil auch an der Historie Tschechiens, einen derart großen Bau von Sozialwohnungen, wie in Deutschland, gab es hierzulande nie. Der Kauf einer eigenen Immobilie erschwert sich ebenfalls dadurch, dass die Tschechische Nationalbank den Prozentsatz des zu erbringenden Eigenkapitals erhöht hat. Im Moment müssen Käufer bis zu 20% des Kaufpreises selbst aufbringen.
Solange der Staat nicht eingreift und beispielsweise die Kurzzeitvermietung, wie durch den Anbieter Airbnb, reguliert, ist kein Ende des Preisanstiegs in Sicht. Die Prager Bürger werden vermehrt aus der Stadt gedrängt, da sie sich das Wohnen im inneren Kern der Stadt schlichtweg nicht mehr leisten können. Die Entwicklung lässt sich auch in Brünn beobachten und könnte in naher Zukunft weitere Städte in Tschechien betreffen.
Quelle: STEM/MARK
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