Die Löhne in Tschechien wachsen nicht, Europa wird immer ferner
14.10.2006
Der Mangel an hoch qualifizierten Experten auf dem tschechischen Arbeitsmarkt vertieft sich immer weiter. Die tschechischen Experten des Instituts für Arbeits- und Sozialforschung weisen darauf hin, dass die Tschechen ihr Arbeitsmarkt gegenüber den Briten, Iren, Deutschen oder Österreicher kaum währen können.
Es gibt immer weniger Computer-Experten, Gesundheitshelfer, Konstrukteure und Wissenschaftler, deshalb bemühen sich alle, diese Fachmänner aus Ausland anzuziehen. Tschechien kann diese Experten in ihrer Heimat kaum locken. Die Schwierigkeiten des tschechischen Arbeitsmarkt werden sich vertiefen und der Wirtschaftswachstum wird dadurch gefährdet. Das Grundproblem wurde noch nicht beseitigt, die tschechischen Löhne nähern sich den europäischen nur sehr langsam.
Die Forscher entdecken gerade, ob die Spezialisten wirklich nach Ausland weggehen. Es werden am meisten Spezialisten in der inneren Medizin, der Chirurgie, in der Anästhesie, in der Gynäkologie, in der Geburtslehre und der Pädiatrie ausgesucht. Immer schwieriger findet man eine Krankenschwester. Wenn in einem Jahr 500 Ärzte weggehen, heißt es dann, Tschechien hat mehr als 1 % dieser Fachmänner verloren.
Das Tschechische Amt für Statistik hat vor kurzem veröffentlicht, dass der Hauptgrund der Flucht der Spezialisten der tschechische Stundenlohn ist. Der durchschnittliche Stundenlohn ist in Tschechien fünfmal niedriger als in den westeuropäischen Ländern. Die Situation ändert sich nicht, obwohl sich z.B. Deutschland in einer Rezession befand und Tschechien am Anfang eines traumhaften Aufschwung stand.