BIO- Markt in Tschechien wächst schätzungsweise um 25-30 % jährlich
14.9.2006
Nach den Schätzungen für die folgenden 5 Jahre sollte der tschechische BIO- Markt um 25-30 % pro Jahr wachsen. Im Jahre 2011 konnten die Tschechen für die Bioprodukte rund 1,3 Milliarden Kronen (ca. 46,5 Mio. EUR) verschwenden.
Laut der Agentur Green Marketing, die sich mit dem BIO- Markt schon lange beschäftigt, haben die Tschechen im vergangenen Jahr für Bioprodukte 350 Mio. Kronen ausgegeben (um 30 % mehr als im Vorjahr). Trotzdem stellen diese Produkte in dem Gesamtverbrauch der Lebensmittel nur einen winzigen Anteil vor, nämlich weniger als 1 Prozent.
Das Wachstum des BIO- Märktes konnte noch höher werden, wenn im kommenden Jahr die von dem staatlichen Interventionsagrarfond geförderte Werbekampagne stattfindet. Die befindet sich jetzt in der Vorbereitungsphase und unterliegt noch der Zulassung der Europäischen Kommission. Für die nächsten Jahre 2008 bis 2010 wird dann weitere Produktwerbung der Ökolandbau geplant, die von der Hälfte aus der EU finanziert werden kann.
Laut Synergy Marketing und GfK Prag kaufen Bioprodukte regelmäßig nur 3 Prozente der tschechischen Verbraucher. Eine Viertel der Menschen kennt diese Produkte, kauft die aber nicht regelmäßig, derselbe Anteil der Verbraucher kennt die Produkte, aber kauft die niemals. Fast eine Hälfte der Verbraucher kennt die Bioprodukte gar nicht. Die Nicht-Käufer haben als Gründe wenig Informationen, Beliebtheit traditioneller Marken und den höheren Preis der Bioprodukte erwähnt.
Die Bioprodukte sind in Tschechien um 40 bis 350 % teurer als die herkömmlichen Produkte, das senkt die Nachfrage nach den Bioprodukten und deshalb haben auch fast drei Viertel der freien Verkäufer keine Bioprodukte im Angebot. Die höheren Preise werden durch die aufwendigere Produktion und Verarbeitung mit einem großen Anteil von Handarbeit verursacht. Die Agentur Green Marketing nimmt aber an, dass die Preise infolge der größeren Produktion, der Herabsetzung der Kosten für Logistik und eine stärkere Konkurrenz auf dem Biomarkt senken werden.
In Tschechien wirtschaftet man ökologisch auf etwa 6 % der Anbaufläche, höher als der EU-Durchschnitt. Der Mangel an tschechischen Verarbeitungskapazitäten verursacht aber die erhöhte Einfuhr der Bioprodukte, so kommen dann 1200 aus den gesamten 2000 Bioprodukte auf dem tschechischen BIO-Markt im 2005 aus dem Import.
Die Tschechen kaufen Bioprodukte vor allem in den Super- und Hypermärkten (57 %), verfolgt durch die Läden mit Bioprodukten und die Läden der Gesundnahrung (37 %). Der Rest wird auf den Farmen oder in Kleingeschäften verkauft.
Quelle: www.mam.cz